Wende beim FVM - Saisonabbruch empfohlen

Lange Zeit blieben die Vereine im unklaren darüber, wie man weiter planen soll und kann. 
Nun, da so langsam wieder viele Lockerungen vorgenommen werden, scheint man auch beim FVM darüber im klaren zu sein,
wie es mit dieser und auch mit der nächsten Saison weitergehen wird.

Als vor einiger Zeit nach vielen Online-Sitzungen mit den Vereinen der Vorschlag unterbreitet wurde, die Saison auszusetzen
und im Herbst fortzuführen, war die Resonanz der Vereine gespalten. 
Dies zeigte auch die Abstimmung, die mit nur einer Stimme Unterschied knapp für eine Fortsetzung der Saison ausgefallen ist.

Dass hier viele Vereine öffentlich dazu Stellung bezogen haben und dass die meisten anderen Verbände die Saison abgebrochen haben,
dürfte den FVM dazu bewogen haben ihren Vorschlag zu revidieren und den Abbruch der aktuellen Saison zu empfehlen.

Dies muss nun auf dem Verbandstag, der am 20./21.6. angesetzt ist, entschieden werden.
Es kann aber davon ausgegangen werden, dass dort dieser Vorschlag bestätigt und umgesetzt wird.

Damit können die Vereine endlich planen. 
In dem Vorschlag heißt es, dass alle restlichen Spiele der Saison ausgesetzt werden und nicht mehr stattfinden. 
Es soll pro Staffel einen Aufsteiger aber keine Absteiger geben. Der Aufstieg soll anhand der Quotientenregelung ermittelt werden.
Dies dürfte für alle die beste Lösung sein.

Der TuS profitiert natürlich von dieser Entscheidung und kann damit für ein weiteres Jahr Bezirksliga planen,
hätte auf der anderen Seite aber auch jede andere Entscheidung hingenommen.


Hier der Bericht dazu aus FUPA:

Der FVM empfiehlt den Abbruch der Saison

Nach dreiwöchiger Bedenkzeit votieren die Gremien nicht mehr für eine Fortsetzung der Saison. Entscheidung beim Verbandstag.
Es war eine Überraschung – und auch wieder nicht! Hatten die Verantwortlichen des Fußballverbandes Mittelrhein (FVM) Ende April noch für eine Fortsetzung der Saison frühestens ab September geworben und dafür in einer Meinungsumfrage auch mit 50,14 Prozent eine hauchdünne Zustimmung unter den Vereinen erzielt, so sprechen sich die FVM-Gremien nun für einen Abbruch der Saison 2019/20 aus. Aber auch das ist nur eine Empfehlung: Die Entscheidung muss bei einem außerordentlichen Verbandstag und Jugendverbandstag am 20./21. Juni fallen.

„Präsidium und Verbandsjugendausschuss des FVM haben sich auf Empfehlung der spielleitenden Stellen und nach Anhörung des FVM-Beirates sowie des FVM-Jugendbeirates für eine Beendigung der laufenden Saison 2019/20 zum 30. Juni ausgesprochen“, hieß es in einer Mitteilung, die der Verband am Mittwoch an seine Vereine schickte. Grund für die Meinungsänderung sei die aktuelle Entwicklung in der Corona-Krise. „Insbesondere die überraschenden Signale der NRW-Landesregierung, Sportarten mit unvermeidbarem Körperkontakt sowie sportliche Wettbewerbe im Kinder-, Jugend- und Amateurbereich möglicherweise schon bald wieder zuzulassen, lassen das Spielen einer vollständigen Saison 2020/21 nun zumindest denkbar erscheinen“, heißt es weiter.

Das habe die Gremien des FVM dazu bewogen, die ursprüngliche Empfehlung zur Fortsetzung zu revidieren. Grund für die dreiwöchige Denkpause des FVM dürfte aber auch sein, dass das bei seinen Vereinen eingeholte Meinungsbild zu keinem eindeutigen Ergebnis geführt hatte. Zumal der Verband sich von einigen Clubs vorwerfen lassen musste, dass er sie aktiv angerufen und um eine Abstimmung für die Fortsetzung gebeten hatte. Aber 50,14 Prozent Zustimmung sind nicht wirklich eine tragfähige Mehrheit.

Nun also soll die Saison 2019/20 abgebrochen und die noch ausstehenden Spiele nicht mehr ausgetragen werden. Die Verbandsgremien schlagen vor, dass es einen Aufsteiger pro Staffel, aber keine Absteiger geben soll. Dies soll für alle Meisterschaftsspielklassen auf Verbands- und Kreisebene der Männer und Frauen inklusive Futsal sowie im Jugendspielbetrieb gelten. Die Aufsteiger sollen anhand der Quotientenregelung (Anzahl der Punkte durch Anzahl der Spiele) ermittelt werden. Vom Abbruch ausdrücklich ausgenommen ist der FVM-Pokal der Männer und Frauen, für den es zeitnah eine Entscheidung geben soll (Siehe: Zuerst die Pokalspiele....).

Verfolgt man die aktuelle Entwicklung der Corona-Krise, so nährt diese momentan die Hoffnung, dass ab September die Saison 2020/21 gestartet werden könnte. „Der FVM ist sich seiner hohen Verantwortung für Spieler, Trainer, Betreuer und Zuschauer bewusst“, heißt es. Deshalb müssten seitens der Behörden vor einer möglichen Aufnahme des Spielbetriebs klare und von den Vereinen auch umsetzbare Vorgaben definiert sein, unter welchen Bedingungen eine Saison 2020/21 gespielt werden kann.

Die neue Empfehlung des FVM ruft keine ungeteilte Begeisterung unter den Clubs hervor. „Wir sind null Komma null damit einverstanden“, ärgert sich Thomas Klein, Geschäftsführer des Dürener Kreis-A-Ligisten BC Oberzier. „Eigentlich waren wir für einen Abbruch der Saison, haben uns aber nach und nach von den Argumenten des FVM überzeugen lassen und für eine Fortsetzung der Saison gestimmt.“

Was Klein besonders ärgert: „Nach der Meinungsumfrage hat man drei Wochen lang nichts mehr vom FVM gehört, und nun wird der Abbruch empfohlen und ein Verbandstag soll entscheiden. Und das wenige Tage vor Ende der Wechselfrist am 30. Juni. Wie soll man da eine neue Saison planen?“

Zwei Gründe hatten die Verantwortlichen des BCO, der selbst im Mittelfeld der Tabelle jenseits von Gut und Böse ist, überzeugt, für die Fortsetzung zu stimmen: „Was ist, wenn eine zweite Welle kommt? Dann sind möglicherweise zwei Spielzeiten kaputt. Und: Sportlich steht noch kein Meister fest, die Teams, die noch aussichtsreich auf den Folgeplätzen stehen, werden bestraft. Die einfachste Lösung wäre, dass der DFB eine Entscheidung für alle Verbände trifft, das würde auch sicher von allen akzeptiert.“

Andi Avramovic ist erst einmal froh, dass der FVM sich nun überhaupt zu einer Entscheidung durchgerungen hat. „Es ist ja eine ziemliche Hängepartie. Kein Verein weiß, wie es mit Spielerverträgen, Wechseln oder der Vorbereitung weitergeht. Wenn beim Verbandstag für den Abbruch gestimmt wird, erleichtert dies das Prozedere gewaltig“, sagt der Trainer des VfL Vichttal. Die Verantwortlichen des Mittelrheinligisten hatten keinen Zweifel daran gelassen, dass sie – wie übrigens 15 der 16 Clubs dieser Spielklasse (einer hatte auf die Initiative des FC Hürth nicht geantwortet) – für einen Abbruch stimmen. „Man kann ja beim FVM weder dies noch das Voting in den Nachbarverbänden Niederrhein und Westfalen, in denen mit über bzw. knapp 90 Prozent für einen Abbruch gestimmt wurde, ignorieren“, sagt Avramovic.

Anders sieht es Jochen Küppers, Coach der Union Schafhausen. Der Landesligist steht mit zwei Punkten Rückstand – eigentlich aussichtsreich – auf Tabellenplatz drei. „Ich bin ein Verfechter für die Fortsetzung. Mittlerweile bin ich aber auch froh, wenn endlich überhaupt eine Entscheidung getroffen wird – in die eine oder andere Richtung“, sagt der Coach. „Ich bin für eine Fortsetzung, da ich leider nicht glaube, dass die Corona-Krise vorbei ist und befürchte, dass uns das Thema in der neuen Saison wieder einholen wird.“ Würde man, so Küppers, die Saison fortsetzen, hätte man notfalls bis März/April 2021 Zeit, ehe man in die Rückrunde starten müsse. „Was ist, wenn Teams in der neuen Saison wegen eines Corona-Falls pausieren müssen? Und das in einer Saison, in der die Ligen aufgestockt werden, da es 2019/20 ja keinen Absteiger geben soll, dafür aber in der kommenden Saison mehr Clubs runter müssen“, sieht er zahlreiche unbeantwortete Fragen.

Meister bei Abbruch

Souverän ist Bezirksligist Alemannia Mariadorf durch die Saison marschiert, wenn man auch Verfolger SG Stolberg nicht ganz abschütteln konnte. Bei einem Abbruch sind die Land-Alemannen Meister, gleich ob man die Hinrundentabelle oder die Quotientenregelung zu Rate zieht. „Wir waren bei der Meinungsumfrage definitiv für einen Abbruch“, sagt Gabriele di Benedetto. „Wie der FVM es kundgetan hat, hat die Entscheidung der Politik, Fußball nach dem 30. Mai wieder zu erlauben, eine große Rolle gespielt.“

Mariadorfs Coach hat vorrangig andere Ligen und Altersklassen als seine eigene im Blick, wenn er sein Votum für den Abbruch unterstreicht: „Wie soll eine Fortsetzung der Saison denn an der Schnittstelle der Mittelrhein- zur Regionalliga funktionieren, wenn die Regionalliga im September eine neue Saison startet, wir am Mittelrhein aber die alte fortsetzen?“ Und weiter: „Wie soll das in der Jugend klappen? Wenn beispielsweise ein 19-Jähriger eigentlich in ein Senioren-Team wechseln würde, aber erst noch die U 19-Saison mit seinem alten Club zu Ende spielen soll? Das ist für mich das größte Manko bei einer Fortsetzung. Die Entscheidung für einen Abbruch würde uns endlich Planungssicherheit geben.“

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